Wenn Nahrung und Medikamente eine Verbindung eingehen

Wenn Nahrung und Medikamente eine Verbindung eingehen

Bei gleichzeitiger Einnahme können sich Medikamente gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen – so weit so bekannt. Was aber wenige wissen ist, dass auch Nahrungsmittel und Arzneistoffe aufeinander reagieren und das, was wir essen die Wirkung von Medikamenten oft beeinflusst. So kann es zu erwünschten, aber auch zu schädlichen oder gar gefährlichen Effekten kommen.

Sie fehlen auf keinem Beipackzettel – die Hinweise zu den „Wechselwirkungen“ des Medikaments. Unter diesem Punkt werden andere Wirkstoffe aufgezählt, die sich mit dem Mittel nicht vertragen oder nur unter besonderer Vorsicht mit diesem kombiniert werden dürfen, da sonst schädliche Interaktionen möglich sind. Doch nicht nur andere Arzneien, auch Nahrungsmittel tauchen im Abschnitt „Wechselwirkungen“ oft auf – ein klassisches und bekanntes Beispiel sind hier Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline oder Flourchinolone, die in zeitlichem Abstand zu Milchprodukten genommen werden müssen. Der Grund: Das in Milch, Joghurt, Käse enthaltene Kalzium behindert die Resorption dieser Antibiotika, wie dies auch bei magnesiumreichen Lebensmitteln der Fall sein kann.

Auch Ballaststoffe, etwa in Vollkornbrot oder Hülsenfrüchten, können zu problematischen Wechselwirkungen mit Medikamenten führen. Die Ballaststoffe quellen im Darm auf und binden dadurch viel Flüssigkeit sowie Schadstoffe, welche andernfalls durch die Darmwand über das Blut in den Körper gelangen würden. Leider gilt dieser Mechanismus auch für einige Arzneistoffe wie Antidepressiva, Schmerzmittel oder Eisenpräparate. Auch diese werden durch Ballaststoffe gebunden und gelangen deshalb nicht an ihr Ziel, nämlich in den Körper. Es ist deshalb keineswegs nebensächlich, ob wir Medikamente zu einer Mahlzeit nehmen und mit welcher Ernährung wir sie kombinieren.

Denn durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann es zu Interaktionen hinsichtlich der Pharmakokinetik, der Pharmakodynamik und der Bioverfügbarkeit kommen: Die Wirkung eines Arzneimittels kann je nach dessen chemischer Struktur verstärkt oder vermindert, die Wirkdauer verlängert oder verkürzt, der Wirkeintritt verzögert oder beschleunigt werden oder es entstehen andere, positive oder negative Effekte im Körper. Im besten Fall ergänzen sich Medikamente und Nahrungsstoffe, im schlimmsten, wenn auch seltenen Fall können sie zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen führen. Etwa dann, wenn das Nahrungsmittel die Arzneiwirkung verstärkt und es dadurch zu einer Überdosierung kommt. Achtung: Selbst einige Zeit nach dem Absetzen des Medikaments können noch Wechselwirkungen fortbestehen.

Erfahren Sie mehr im Beitrag von Christine Preiherr in der Podologie Praxis 2|2023, die am 1. Juni erscheint. Sie haben noch kein Abo der Podologie oder PODOLOGIE PRAXIS? Hier können Sie schnell und unkompliziert ein Abo abschließen.

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Das Pflegeheim wechseln: Hilfe, ich muss umziehen!

Das Pflegeheim wechseln: Hilfe, ich muss umziehen!

Es geht derzeit ein Beben durch die Branche und die Medien berichten, dass Pflegeheime aufgrund steigender Energiekosten und einem Mangel an Fachkräften gezwungen sind, die Selbstbeteiligung stark anzuheben oder gar ganz zu schließen. Daraus folgt, dass die betroffenen Bewohner:innen den Pflegeplatz wechseln möchten oder sogar müssen. Was aber bedeutet das konkret für die Bewohner:innen und, damit einhergehend, ihre Fußgesundheit? Was ist zu beachten und welche Hilfen gibt es?

Vielleicht ist Ihnen das auch schon passiert: Eine Patientin oder ein Patient erzählt während der Behandlung, dass sie oder er das Pflegeheim wechselt. Die Gründe dafür sind vielfältig und zu ihnen zählen neben einer kostengünstigeren Unterbringung oder einer Schließung auch, näher zu den Kindern ziehen oder eine bessere medizinische Versorgung am neuen Wohnort.
Den Einrichtungsplatz zu wechseln ist für ältere Menschen insbesondere dann, wenn er unfreiwillig erfolgen muss, oft anstrengend. Eine fremde Umgebung, neue Mitbewohner:innen, unbekannte Pflegekräfte – einen alten Baum verpflanzt man eben doch nicht so einfach.

Ein neues Pflegeheim suchen

Doch was passiert nun? Ein neues Heim zu finden ist in Zeiten, in denen viele Einrichtungen häufig aus Kosten- und Personalgründen geschlossen werden, alles andere als einfach.
Muss rasch eine Unterbringung in einem Pflegeheim erfolgen und es bleibt keine Zeit für eine aufwändige Suche, wendet sich Ihr:e Patient:in bzw. deren Betreuer:in an
– ihre Krankenkasse, die ihnen eine Liste mit Pflegeheimen in ihrer Nähe zusendet.
– den Pflegestützpunkt des jeweiligen Bundeslandes, der sie auch bei einer schnellen Auswahl berät. Telefonischen Kontakt kann Ihr:e Patient:in über die Stadt oder Gemeinde aufnehmen oder über das Gesundheitsministerium Ihres Bundeslandes Informationen erhalten.
Die Listen umfassen Adresse, Telefonnummer und manchmal auch die E-Mail-Adressen von Einrichtungen in der Region, sodass zeitnah Kontakt aufgenommen werden kann.

Erfahren Sie mehr im Beitrag von Dorothea Thiemann in der Podologie 5 | 2023, die am 09. Mai 2023 erschienen ist. Sie haben noch kein Abo der Podologie oder PODOLOGIE PRAXIS? Hier können Sie schnell und unkompliziert ein Abo abschließen.

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Kommunikation: Einen guten Draht zu Patienten herstellen

Kommunikation: Einen guten Draht zu Patienten herstellen

Sie kennen bestimmt eine Situation in Ihrer Praxis, wo sicher zu spüren ist, dass die Chemie zwischen Ihnen und dem neuen Patienten nicht so stimmt. Der Funke springt quasi nicht über und man fühlt sich etwas unwohl, weil man nicht einschätzen kann, woran es liegt, trotz aller Freundlichkeit. Auch beim zweiten Termin scheint es zwar besser zu sein, aber die Gespräche zwischen dem Patienten und Podologen finden nicht zueinander. Woran das liegt und wie wir bessere Kommunikation herstellen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Über den Tellerrand schauen

Jeder von uns trägt bereits alle Ressourcen in sich, die er braucht. Wichtig ist die Bereitschaft, seine Potentialentfaltung auch zu nutzen und sie herauszufinden. Oftmals sind wir uns dieser nämlich nicht bewusst. Nennen wir doch die inneren Ressourcen Juwelen. Wenn die Sonne auf sie scheint glänzen sie in allen Regenbogenfarben. Und das ist symbolisch gesehen unser Reichtum. Durch etlichen biografischen Müll wurde der Glanz abgestumpft. Wir brauchen keine Ersatzjuwelen, sondern müssen die vorhandenen nur ein wenig polieren.

Wie können Sie die Kommunikation zu Ihren Patienten stärken?

Wenn das aktive Zuhören schon gut beherrscht wird, zählt neben dem konzentriert sein und mit allen Sinnen anwesend sein auch die aufrichtige Aufmerksamkeit gegenüber den Patienten. Bleiben Sie authentisch!

Besondere Schwierigkeit beim aktiven Zuhören ist der Blickkontakt, da wir ja an den Füßen weiterarbeiten. So können wir jedoch mit Kopf nicken oder kurzer Zustimmung dazu beitragen, daß der Patient merkt, daß wir konzentriert sind (sogenanntes soziales grunzen). Dadurch nehmen wir die emphatischen Bedürfnisse unserer Patienten viel besser wahr, wenn wir uns kurzzeitig symbolisch gesehen, die Schuhe des anderen anziehen. So können wir uns auch angewöhnen, in der „Arbeitspause“ Blickkontakt aufzunehmen und mehr mit Gesten zu kommunizieren. Entweder mehr vor der Behandlung oder nachher bei Beratung, Verkauf, Verabschiedung während dem Schuhe anziehen etc. So nimmt der Patient noch einen positiven Eindruck unserer letzten Worte mit nach Hause…
Die verschiedenen Seiten einer Information

Als Sender einer Information gebe ich kund, was meine Gefühle, Werte oder Bedürfnisse sind. Um sich nicht angreifbar zu machen wird diese Seite oft verschleiert, was jedoch eine gute Kommunikation erschwert. Mit meiner Aussage möchte ich beim Empfänger etwas erreichen. Beispiel: „Mir ist die Wunde an Ihrem Zeh aufgefallen. Ich würde mir für eine gute Wundheilung wünschen, dass Sie morgen gleich zum Doktor gehen.“

Die sogenannte Beziehungsebene entscheidet darüber wie die Kommunikation ausfällt und nicht unbedingt die Inhaltsebene. Außerdem nehmen wir unsere Umwelt unterschiedlich wahr. Unser Gehirn filtert die objektive Realität. Das Ergebnis dieser reduzierten Wahrnehmung ist unsere Sicht auf die Welt. Für unser Nervensystem ist es wichtig, alle Sinneseindrücke zu filtern, da wir sonst wahnsinnig würden. Ein Schutz davor ist Prozesse der Tilgung (Verdrängung), Verzerrung und Generalisierung oder Verallgemeinerung. Leider denken wir oft in Vorannahmen – dieser erste Eindruck bleibt lange bestehen und hindert uns flexibel zu werden.

Erfahren Sie mehr im Beitrag von Melanie Roithner in der Podologie 5 | 2023, die am 09. Mai 2023 erscheint. Sie haben noch kein Abo der Podologie oder PODOLOGIE PRAXIS? Hier können Sie schnell und unkompliziert ein Abo abschließen.

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Pädagogischer Stammtisch für VLLP-Mitglieder

Der VLLP e.V. engagiert sich seit mehreren Jahren für den Austausch und die Vernetzung der deutschen Podologieschulen.

Am Mittwoch, den 24.05.2023, von 18.30 bis ca. 20.30 Uhr (Zoom-Meeting) veranstaltet der VLLP (Verband Leitender Lehrkräfte an Podologieschulen e.V.) einen Online-Austausch mit dem Ziel in regelmäßigen ca. 2-monatigen Abständen den fachlichen Austausch unter den freiberuflichen und festangestellten Dozenten, Leitungen und fachpraktischen Anleitern zu verschiedenen Podologie-Inhalten und -Methoden zu fördern.

Der VLLP wünscht sich beim pädagogischen Stammtisch eine aktive Teilnahme mit einer offenen Diskussion. Jedes Verbandsmitglied kann an den Stammtischrunden kostenfrei teilnehmen. Die Einladung zu den Terminen erfolgt an alle VLLP-Mitglieder per E-Mail.

Erstes Wunsch-Thema: Bisheriger Unterricht zum Thema Unguis incarnatus, zukünftige Neuerungen im Zuge der Heilmittel-Richtlinie (Anpassung der Indikation, Kontraindikation, Auswirkungen auf den praktischen Unterricht und die Lehrpraxis?)

Der VLLP stellt im Anschluss eine Teilnahmebescheinigung aus, die ggf. als pädagogische Fortbildung gewertet werden kann.

Rückfragen bitte per E-Mail an stoffel.anja@vllp.de

Hier finden Sie die Beitrittserklärung zum VLLP

www.vllp.de

Fußbeschwerden: Dem Schmerz auf der Spur – Teil I

Fußbeschwerden: Dem Schmerz auf der Spur – Teil I

Überbelastung, Nervenkompression, Fehlstellungen: Fußschmerzen können viele Auslöser haben.

Knorpelverschleiß im Sprunggelenk, im Großzehengrundgelenk oder in den Fußwurzelgelenken? Arthrosen gehören zu den häufigsten Gründen für Schmerzen im Fuß. Und wie die meisten anderen Ursachen von Fußbeschwerden sind auch Arthrosen in den Gelenken des Fußes nicht immer „Schicksal“, sondern in vielen Fällen hausgemacht. Die wichtigsten Ursachen von Gelenkverschleiß in den Füßen gehen auf unser Verhalten zurück, nämlich

  • dauerndes Tragen falschen Schuhwerks
  • falsches Gehen
  • übertriebene sportliche Aktivität
  • Unfalltraumata
  • Übergewicht

Fußbeschwerden – Fuß- und Zehenfehlstellungen

Vor allem ungeeignete Schuhe schaden dem Fuß. Sie führen nicht nur zu Blasen oder Druckstellen, sondern auch zu einer Fehlbelastung von Sehnen, Bändern, Muskeln und Gelenken, wodurch die Entwicklung von Arthrosen und vielen anderen Fußproblemen begünstigt wird. So können durch zu enge oder hochhackige Schuhe bleibende Fuß- und Zehenfehlstellungen wie insbesondere ein Spreizfuß, Krallenzehen oder ein Hallux valgus entstehen, um nur die häufigsten Beispiele zu nennen. Diese Deformitäten führen oftmals zu einer Metatarsalgie, also zu belastungsabhängigen Beschwerden im vorderen Fußbereich und vor allem im Mittelfuß unter den Mittelfußköpfchen. Da Podologen oft die erste Anlaufstelle bei Fußbeschwerden sind, können gute Kenntnisse der häufigsten Schmerzursachen sowie der Anatomie der Füße im Praxisalltag sehr hilfreich sein.

Der Aufbau des Fußes aus 30 Gelenken, 60 Muskeln, 100 Bändern und rund 200 Sehnen ist hochkomplex. Jede einzelne Struktur dieser ausgeklügelten Konstruktion kann Schmerzen bereiten: der Vorfuß mit den Zehen, der Mittelfuß mit den Fußwurzelgelenken oder der Rückfuß mit dem Fersenbein und der Achillessehne. Vor allem Zehendeformitäten bei gleichzeitigem Knick-Senk-Fuß und einem gestörten Abrollvorgang führen oftmals sehr schnell zu einer Überlastung der Sehnen und infolge dessen zu Sehnenreizungen mit der entsprechenden Schmerzsymptomatik. Treten Fußschmerzen etwa auf dem Spann, also am Mittelfuß auf, deutet dies sehr oft auf eine Überlastung der Fußwurzelgelenke hin, etwa aufgrund von Übergewicht, das den Fuß bei langem Stehen oder Gehen zu sehr belastet und sich negativ auf das Fußgewölbe und die Stellung der Fußknochen auswirkt.

Bei einer Überlastung des Mittelfußes werden zudem auch Schleimbeutel und Sehnenscheiden in Mitleidenschaft gezogen. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden durch eine Schonung des Fußes für einige Tage und durch das Tragen geeigneter Schuhe. Gehen die Schmerzen auch dann nicht zurück, kann eine Fußwurzelarthrose die Ursache sein – dies muss von einem Fußexperten abgeklärt werden. Auch am Rückfuß kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen, insbesondere zu Fersenschmerzen infolge einer Entzündung der Plantarsehne oder zu Schmerzen aufgrund einer Verkürzung oder Entzündung der Achillessehne, der stärksten Sehne des Körpers.

Erfahren Sie mehr im Beitrag von Christine Preiherr in der Podologie 5 | 2023, die am 09. Mai 2023 erscheint. Sie haben noch kein Abo der Podologie oder PODOLOGIE PRAXIS? Hier können Sie schnell und unkompliziert ein Abo abschließen.

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