Nach Hallux-valgus-Korrekturen bekommen Patienten für einige Wochen Orthesen. Autofahren sollten sie allerdings damit nicht …

Denn das spezielle orthopädische Schuhwerk verzögert die Bremsreaktion beim Autofahren so stark, dass eine entsprechende Fahrpause ratsam erscheint. Die Hallux-valgus-Schuhe (HVS) mit gerundeter und versteifter Sohle oder die Vorfußentlastungsschuhe (VES), mit denen der Vorfuß gestützt wird, ermöglichen das problemlose Gehen und sind für etwa sechs Wochen zu tragen.
Wie sich das Tragen dieses orthopädischen Schuhwerks auf die Bremsreaktionszeit beim Autofahren auswirkt, hatte man in einer Orthopädischen Klinik der Universität Innsbruck getestet. Alle Patienten hatten sich einer rechtsseitigen Metatarsale-I-Osteotomie unterziehen müssen. Vor dem Eingriff und zwei bzw. sechs Wochen danach wurde ihre Bremsreaktionszeit gestoppt. In einem Fahrsimulator sollten sie vom Gas- auf das Bremspedal wechseln, sobald eine Signallampe von Grün auf Rot umsprang.
Das spezielle Schuhwerk verlängerte die Bremsreaktion deutlich. Mit dem HVS brauchten die Patienten zwölf Prozent mehr Zeit bis zum Betätigen der Bremse als vor dem Eingriff, mit dem VES sogar rund 17 Prozent. Bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h würde diese Verzögerung den Bremsweg um drei bis vier Meter verlängern. Sogar sechs Wochen nach dem Eingriff war immer noch eine verlängerte Reaktionszeit festzustellen.