05. Nürnberger Wundkongress: Wundtherapie zwischen Evidenz und Bauchgefühl

30.11.22

Am 1. und 2. Dezember findet der 05. Nürnberger Wundkongress statt, der unter dem Motto Wer heilt hat Recht – Wundtherapie zwischen Evidenz und Bauchgefühl steht. Ein Schwerpunkt des Kongresses in Nürnberg ist der Bereich Wunde und Psyche. Denn insbesondere bei chronischen Wunden soll die Stellung der Patienten verbessert werden.

Der Begriff Empowerment steht dafür, dass Betroffene mehr Einflussmöglichkeiten auf den Wundversorgungsprozess bekommen sollen. Dies bedeutet, dass Patienten die Möglichkeit haben, durch Information, Mitentscheidung und Mitwirkung ihre Rolle beim Behandlungsprozess aktiver zu gestalten.

„Ein informierter Patient, der seine Wunde und seine Erkrankung annimmt, wird eher die Therapie seiner Wunde begleiten, als jemand, der sich unmündig im Therapieprozess empfindet“, erklärt Kongresspräsidentin Univ.-Prof. Dr. med. Ewa K. Stürmer.

Die chirurgische Leiterin des Comprehensive Wound Centers (CWC) des Universitätsklinkikum Hamburg-Eppendorf: „Wunde und Psyche sind für mich zwei Dinge, die unzertrennlich zusammenhängen, auch wenn dieses Statement für eine Chirurgin etwas befremdlich anmuten mag. Es soll und darf nicht sein, dass die Patienten uns die Verantwortung für ihre Wunden vollständig übergeben, wenn Sie die Schwelle der Praxis, der Wundambulanz oder des Krankenhauses überschreiten.“

In der praktischen Umsetzung gestaltet sich das allerdings noch schwierig: Die Einbeziehung in der Pflege und der klinischen Praxis stellt sowohl Patienten als auch das medizinische Fachpersonal vor Herausforderungen: hier steht der Zeitmangel des medizinischen Fachpersonals den Wünschen der Patienten im Wege. Zudem ist ein Wechsel vom passiven zum autonomen Patienten für beide Seiten ungewohnt.

Forschungen in anderen medizinischen Bereichen haben gezeigt, dass eine Erhöhung der Einflussnahme, Kontrolle und Wahlfreiheit auf Seiten der Patienten, wie z. B. bei dem sog. Shared decision making zu besseren klinischen Ergebnissen führen kann.

Weitere Informationen zum 05. Nürnberger Wundkongress unter www.wuko2022.de

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© AdobeStock | VadimGuzhva

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