„Ich glaube, du brauchst eine Pause.“ So könnte sich das Smartphone künftig melden, wenn es merkt, dass sein Besitzer stark unter Stress steht …
Grundlage hierfür sind Apps zur Stimmungserfassung, die helfen können, unseren Alltag zu strukturieren. Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) suchen nun Probanden, die ihrem Smartphone ehrlich antworten, wenn es fragt: Wie geht es dir?
Uhren, die Schritte und Herzfrequenz aufzeichnen, gehören längst zum Alltag. Doch während die körperliche Gesundheit gefördert wird, wird die Seele etwas im Stich gelassen. Apps zur Stimmungserfassung wollen das ändern: Ist man über längere Zeit niedergeschlagen, könnte das System sanft dazu animieren, zum Arzt zu gehen. Bei guter Stimmung schlägt es eine Fahrradtour fürs Wochenende vor. Die beruflichen Aufgaben organisieren, Freizeit planen, aber auch die ganzheitliche Gesundheit im Auge behalten – all das sollen Apps zur Stimmungserfassung künftig vereinfachen.
UDE-Doktorandin Helma Torkamaan von der Arbeitsgruppe „Interaktive Systeme“ sucht Probanden, die mindestens zwei Wochen lang die Nutzeroberfläche ihrer App PAX Mood Tracker testen: Dazu gibt es je einen Fragebogen zu Beginn und Abschluss der Testphase sowie zweimal am Tag die Aufforderung, die momentane Stimmung einzugeben. Hierfür hat sie neun verschiedene Varianten entwickelt wie schriftliche Abfragen, interaktive Eingaben oder eine bildgestützte Kommunikation.
Der PAX Mood Tracker ist zu Studienzwecken kostenfrei für Android-Smartphones herunterzuladen. „Noch kann der Tracker die Stimmung der User nicht vorhersagen“, erläutert Torkamaan. „Zunächst geht es nur darum, die am besten geeignete Nutzeroberfläche für die Erfassung der Stimmung zu finden.“ In einer Folgestudie soll die App bereits Aktivitäten empfehlen, um die Stimmung des Nutzers zu verbessern.
Während der Studie werden die Nutzerdaten anonym gespeichert, um den Erfolg des jeweiligen Abfragesystems bewerten zu können. „In der fertigen App wollen wir alle Daten aber nur lokal beim jeweiligen Nutzer speichern lassen“, unterstreicht die Wissenschaftlerin den Datenschutz.