Die Aufklärungskampagne zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) wurde positiv angenommen. Mehr als 6.300 Kinder- und Jugendärzt:innen klärten über zwei Millionen Eltern über die Ursachen und Gefahren auf. Die AGPD und der BVKJ rief die Kampagne vor zwei Jahren ins Leben.
Ziel der Kampagne war es, einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung, der sogenannten diabetischen Ketoazidose (DKA) bei Kindern entgegenzuwirken. Somit können auch Langzeitschäden verhindert werden. Die Kampagne steigerte die Aufmerksamkeit für Diabetes in Familien deutlich.
„Viele Eltern waren meist erstaunt oder sogar erschrocken darüber, dass ein Diabetes mellitus bereits in so jungem Alter auftreten kann“, berichtet Privatdozent Dr. med. Thomas Kapellen, Vorsitzender der AGPD. Die meisten seien dankbar für diese Information. Auch die Ärzteschaft unterstützt diese Kampagne. „Gemeinsam mit dem BVKJ Shop haben wir bereits über zwei Millionen Flyer an insgesamt 6.300 Arztpraxen versendet und zunehmend laden Kolleg:innen das Infomaterial auf der Homepage runter. Die Resonanz ist also sehr zufriedenstellend“, so Kapellen. Erfreulich sei auch, dass sich viele Gesundheitsämter an der Aktion beteiligten.
Vier Warnzeichen für eine Diabetische Erkrankung sind: ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und andauernde Müdigkeit. „Stellen Eltern oder auch Erzieher:innen und Lehrer hier Auffälligkeiten fest, sollte schnellstmöglich eine Kinderdiabetologische Praxis aufgesucht werden“, rät DDG-Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu. Er ist Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie an der Kinderklinik Tübingen. „Leider werden solche Hinweise oft zu spät erkannt und das Kind kann aufgrund von Isulinmangel in eine diabetische Ketoazidose (DKA) rutschen“, betont Neu.
Die Initiator:innen rufen weiterhin dazu auf, Eltern vermehrt über die Ursachen und Gefahren eines Diabetes im Kindesalter zu informieren. „Nur so können wir den in den letzten Jahren gestiegenen DKA-Zahlen entgegenwirken und schwere Gesundheitsrisiken für Heranwachsende minimieren“, erklärt Neu. „Denn je früher ein Diabetes erkannt wird, desto weniger Folgeschäden drohen und desto besser verläuft die Stoffwechseleinstellung im Langzeitverlauf.“
Weitere Informationen zur Aufklärungskampagne finden Sie unter diabetes-kinder.de
Quelle: DDG Deutsche Diabetes Gesellschaft
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