Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) haben gemeinsam ein erstes Positionspapier zu Herzinsuffizienz und Diabetes herausgegeben. Ziel ist es, auf die Häufigkeit und auf das tödliche Zusammenspiel beider Erkrankungen aufmerksam zu machen. Denn Patient:innen mit Diabetes mellitus sind bis zu fünf Mal häufiger von Herzinsuffizienz betroffen als Stoffwechselgesunde.
Zur Diagnose
Die Diagnosestellung gestaltet sich als schwierig, da die so genannte diastolische Herzinsuffizienz (HFpEF) meist klinisch unauffällig ist. „Es ist daher davon auszugehen, dass die Diagnose dieser Form der Herzinsuffizienz bei Menschen mit Diabetes viel zu selten gestellt wird und dass es eine hohe Dunkelziffer von bereits Betroffenen gibt“, erklärt die Erstautorin des Positionspapiers Privatdozentin Dr. med. Katharina Schütt, Sprecherin der DGK-Arbeitsgruppe Herz und Diabetes.
Umgekehrt haben Herzinsuffizienz-Patient:innen ein signifikant erhöhtes Risiko, einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Das Zusammenwirken von einer Herzinsuffizienz und Diabetes lässt sich auf die Gesamtstörung des Stoffwechsels zurückführen. Des Weiteren ist die Verschlechterung der arteriellen und koronaren Beschaffenheit ein ausschlaggebender Faktor.
Von entscheidender Bedeutung zur Verbesserung der Prognose dieser Hochrisiko-Patient:innen ist daher eine frühzeitige Diagnostik. Darüber hinaus spielen eine differenzierte medikamentöse Therapie mit Ausschöpfung aller möglichen Therapieoptionen sowie das Absetzen potenziell schädlicher Substanzen eine wichtige Rolle. Im Positionspapier werden neben diagnostischen Empfehlungen auch Therapie-Ratschläge vorgestellt.
Das neue Positionspapier steht hier zur Verfügung.
Quellen:
Positionspapier der DDG und DGK „Herzinsuffizienz und Diabetes“
Thieme E-Journals – Kardiologie up2date / Volltext (thieme-connect.de)
Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2022
Diabetes Zeitung 7. Jahrgang · Nr. 5 · 7820 · 25. Mai 2022
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