Das Wort „Hyperhidrose“ kommt aus dem Griechischen und heißt „zu viel Wasser“. Doch was bedeutet das in der Podologie? Wie zeigt sich diese Erkrankung und welche Heilungsmethoden gibt es?
Bastian Priegelmeir, Podologe und Heilpraktiker, der sich im Jahr 2009 mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht hat und in Frensdorf praktiziert, erklärt: „Die Hyperhidrose ist eine Erkrankung, die durch ein übermäßiges Schwitzen charakterisiert ist, etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden darunter.Manche Menschen schwitzen am ganzen Körper übermäßig stark (generelle Hyperhidrose). Das übermäßige Schwitzen kann aber auch in den Händen vorkommen (palmare Hyperhidrose), in der Achsel (axilläre Hyperhidrose) oder im Bereich der Füße (plantare Hyperhidrose).“ Nicht zuletzt belastet dies Leidtragende in emotionaler und sozialer Form. „Nach derzeitigem Stand der Forschung entwickelt sich eine Hyperhidrose, wenn das vegetative Nervensystem die Schweißdrüsen zu stark oder zu früh stimuliert.“ Es wird zwischen primärer (ohne erkennbare medizinische Ursache) und sekundärer Hyperhidrose (Erkrankung oder bestimmte Medikamente als Ursache) unterschieden. Symptome sind neben der übermäßigen Schweißabsonderung, das Schwitzen in untypischen Situationen, in der Nacht, Hautprobleme und unangenehmer Geruch. Eine erste Anlaufstelle kann entweder der Hausarzt oder eine podologische Praxis sein.
Wie entstehen „Schweißfüße“?
Das Schwitzen ist eine lebenswichtige Körperfunktion, die der Regulation der Körpertemperatur dient, uns also bei zu großer Hitze kühlt, zudem Giftstoffe ausschwemmt sowie die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut unterstützt. (3) Insgesamt besitzt der Mensch zwischen zwei und vier Millionen Schweißdrüsen, die sich an Achselhöhlen, Handinnenflächen (400 Drüsen pro Quadratzentimeter) und Fußsohlen (620 Drüsen pro Quadratzentimeter) konzentrieren. „Bei übermäßigem Fußschweiß ist die Hornhaut der Fußsohlen ständig feucht oder gar durchnässt, wodurch sie aufweicht und zum Nährboden für Bakterien werden kann. Der durch Bakterien zersetzte Schweiß entwickelt einen unangenehmen Geruch. Das kann zum Problem für die Betroffenen werden, wenn sie sich im Beisein Anderer ihre Schuhe ausziehen, weil sie befürchten, der Fußgeruch könnte wahrgenommen werden. „Unter Umständen kommt es zur sozialen Isolation, die speziell bei jungen Männern sehr problematisch sein kann“, erklärt Bastian Priegelmeir. „Meist beschränkt sich die primäre Hyperhidrose auf die Zeit der Pubertät und das junge Erwachsenenalter. Es sind oft junge Männer, die nach vielen Arztbesuchen ohne Ergebnis zum Podologen gehen. Ein Lichtblick: Mit zunehmendem Alter verschwindet die Erkrankung nach und nach und in der Regel vermindert sich das Leiden deutlich. Bei Unguis incarnatus ist es oft ein ‚Zufallsbefund‘, der aber die Therapie schwieriger macht – hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.“
Wie viel oder wenig Schwitzen ist normal? Es gibt verschiedene Methoden zur Bestimmung einer erhöhten Schweißabsonderung.
Alles Detailierte über die Methoden, Ursachenforschung und Abhilfen finden Sie in der Ausgabe 08/2024