Referenten stellen sich vor – diesmal: Dr. Norbert Scholz
Noch bis Sonntagabend, den 8. November, läuft die Online-Messe PODOLOGIE – die FUSSPFLEGE-MESSE der Magical Media Messen & Events GmbH. Der dritte regelmäßige Autor der Magazine Podologie und Podologie Praxis, der auf dem (virtuellen) Podium sitzt, ist Dr. Norbert Scholz. Seit vielen Jahren ist der Arzt aus Krefeld der Inbegriff des fußkundigen Allgemeinmediziners und Nagelexperten. Seine Bücher prägen die Arbeit von Generationen von Podolog*innen.
Am Sonntag, den 8. November ab 11.00 Uhr referiert Dr. Norbert Scholz über „Häufige Erkrankungen des Nagelorgans und sonstige Veränderungen am diabetischen Fuß und deren nachhaltige Behandlung“ (60 Minuten, 1 Fortbildungspunkt). Die Anmeldung ist bis zum 8.11.2020 um 9.00 Uhr hier möglich.
Wer und was Sie im Webinar erwartet
Petra Plaum: Wann und wie sind Sie als Arzt eigentlich „auf den Fuß gekommen“? Wie entwickelte sich Ihr Interesse für Fußerkrankungen bzw. die Füße chronisch kranker Menschen?
Dr. Norbert Scholz: 1985 habe ich mich als Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Naturheilverfahren und Chirotherapie in Krefeld niedergelassen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mit Fritz Bittig, Physiotherapeut und professioneller Fußpfleger, zusammengearbeitet. Herr Bittig hat zu dieser Zeit in meiner Praxis in Eigenverantwortung Fußpflegepatienten behandelt. Er hat sich nach einer dreijährigen Tätigkeit als Physiotherapeut in eigener Praxis für eine hauptsächlich fußpflegerische Tätigkeit in Berchtesgaden entschieden. Nachdem er sich für eine eigene Praxis entschieden hatte, blieben die Fußpflegepatienten zurück, die er behandelt hatte. Da ich zu diesem Zeitpunkt schon erkannt hatte, dass eine interdisziplinäre Tätigkeit zwischen Ärzten und Fußpflegern/Podologen ideal wäre, habe ich mit zweien meiner Mitarbeiterinnen Fußpflege inkognito erlernt. Bis etwa 2001 habe ich Fußpfleger in kleinen Gruppen ausgebildet. Zu diesem Zeitpunkt war bereits abzusehen, dass neue Regelungen für die Ausbildung von Fußpflegern mit wesentlich umfangreicheren Anforderungen kommen würden. Eine zweijährige Ausbildung konnte ich neben meiner Praxistätigkeit nicht gewährleisten. Im Rahmen der Schulungen hatte ich ein 400-seitiges Skript zur Ausbildung von Fußpflegern mit umfangreichem Bildmaterial verfasst.
1990 kontaktierte mich Fritz Bittig ganz überraschend und bot mir als Schulungsleiter der VHO-Osthold GmbH ein Seminar zur Anwendung von dreiteiligen Nagelkorrekturspangen an. In diesem Seminar erlernte ich die Anwendung von dreiteiligen Nagelkorrekturspangen, deren Anwendungsspektrum weit über das der Fraser-Spangen hinaus geht. Mein Fußpflegeskript bot ich 2001 auf der Beauty Messe in Düsseldorf dem Verleger Burkhard P. Bierschenck an. Im Oktober 2001 wurde der Vertrag für den Titel Lehrbuch und Bildatlas für die Podologie abgeschlossen. Es folgten im gleichen Verlag 2004 Prüfungsfragen für die Podologie, 2005 Extremfälle aus der podologischen Praxis und 2009 Die Medizindiscounter*. Meine beiden Mitarbeiterinnen erwarben durch die Ergänzungsprüfungen den Titelschutz Podologie. Ab 2003 habe ich als ärztlicher Leiter eine podologische Praxis mit Kassenzulassung in getrennten Räumen betrieben. Diese Praxis haben meine beiden Mitarbeiterinnen zum 01.01.2015 übernommen.
Welche Nagelerkrankungen sehen Sie bei Patienten mit DFS besonders oft, wozu neigen sie stärker als stoffwechselgesunde Menschen?
Grundsätzlich sehe ich bei diesen Patienten häufig Fuß- und Nagelmykosen. Allerdings sind bei Diabetikern im Wagner-Stadium 0 und darüber auch Charcot-Füße, Verbrennungen aufgrund mangelnder Sensibilität, diabetische Druckgeschwüre an den Prädilektionsstellen und Durchblutungsstörungen bis zur Gangrän zu sehen.
Verraten Sie bitte kurz, worauf sich das Publikum Ihres Webinars am Sonntag besonders freuen darf.
Die PowerPoint-Präsentation umfasst 71 Folien. 60 Folien zeigen hauptsächlich Bildmaterial von alltäglichen und nicht alltäglichen podologischen Herausforderungen, die man meist nur in einer über Jahre bestehenden Praxis zu sehen bekommt. Zu jedem Foto gibt es eine Geschichte, die ich bei Bedarf auch verkürzt skizzieren kann.
Herr Dr. Scholz, vielen Dank für das Interview!
*die Bücher von Herrn Dr. Scholz erhalten Sie über fachbuchdirekt.de
Info: Die Anmeldung zum Webinar ist über www.podologie.de/kurse möglich. Entdecken Sie auch die anderen Vorträge sowie die Industrie-Stände im Rahmen der Podologie-Messe! Mehr von Dr. Norbert Scholz zum Thema „einfach zu applizierende Klebespangen“ lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Podologie Praxis, die Ende November erscheint.