Die Therapie von (Onychomykosen) Nagelmykosen ist langwierig, weil äußerliche und innerliche Faktoren maßgebend sein können. Sybille Feindt, Podologin und Fachlehrerin, gibt grundlegende Tipps zur Versorgung und Behandlung.
Mykotisch befallene Stellen des Nagels zeigen sich als verfärbte, verdickte, teilweise zersetzte und brüchige Nagelteile und setzen bei ihrer Bearbeitung einen unangenehmen Geruch frei. Sie müssen alle herausgefräst oder -geschnitten werden. Es geht dabei nicht nur um eine Druckentlastung des Nagelbetts von verdickten Nägeln oder eine optische Verbesserung. Die erkrankten Nagelteile werden entfernt, damit die einzusetzenden Medikamente am Infektionsherd besser einwirken können und die befallene Nagelsubstanz nicht selbst wieder zur Infektionsquelle wird. Auch bei verordneter Medikamenteneinnahme sollten die erkrankten Nagelteile entfernt werden, um die Erfolgsaussichten deutlich zu erhöhen.
Restliche Nagelauflösung kann erfolgreich erfolgen mit einer Salbe, die Harnstoff und Bifonazol enthält und anschließende weitere Lokalbehandlung. Zum Beispiel mit den Wirksubstanzen Ciclopirox in Nagel-Batrafen oder Amorolfin in Loceryl-Nagellack. Weiterhin können auch Medikamente (zum Beispiel mit den Wirkstoffen Itraconazol oder Terbinafin) vom Arzt verschrieben werden. Das führt in der Regel verhältnismäßig schnell bei den Patienten zur Abheilung ihrer Nagelinfektion.
Anmerkung: Strümpfe und Handtücher müssen bei 60 °C gewaschen werden, um Pilzsporen abzutöten.
Buch- und Artikeltipp
Auszug aus dem „Handbuch der podologischen Behandlungsmethoden“ von Sybille Feindt, Verlag Neuer Merkur, 39,90 Euro, versandkostenfrei innerhalb Deutschlands zu bestellen unter www.fachmedien-direkt.de

Mehr über Mykosen erfahren Sie außerdem in der Oktober-Ausgabe der Podologie.