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So war’s beim Internationalen Podologie-Symposium in Friedrichshafen

Wissenswertes aus Podologie, Psychologie, Medizin und Mikrobiologie

Sonntagmorgen am Bodensee in Friedrichshafen: Alles schlief, nur im Graf-Zeppelin-Haus war eine Menge los. Denn dort wurde das Internationale Podologie-Symposium 2020 vorbereitet – natürlich mit Abstands- und Hygieneregelungen, vor allem aber mit sehr viel Herzblut.

Das Team der VNM Akademie sowie die Teams der Aussteller Allpresan, Baehr, DeinTerminplaner.de, Greppmayr, Fortbildungs-Zentrum Halfmann, Ocean Pharma, opta data, RUCK, Samsonstühle, SÜDA, Ullrich Versicherungs- und Finanzservice und ulmkolleg waren früh auf den Beinen, um das Publikum stilvoll empfangen zu können.

Mitten in der Nacht aus den Federn sprangen auch die Referent*innen, die aus ganz Deutschland zum Symposium anreisten. Die Diabetologin Dr. Bettina Born aus Reutlingen machte den Auftakt. Sie brachte ihr Publikum auf den neuesten Stand in puncto Diabetisches Fußsyndrom und ermutigte alle, Netzwerke mit Ärzt*innen und Orthopädietechniker*innen zu knüpfen. Denn in der Podologie-Praxis sind Menschen mit Diabetes nun mal viel öfter als in der Hausarzt-Praxis. Und wenn alle Fußprofis zusammenarbeiten und sich eng abstimmen, können viele Füße gerettet werden.

Beim Retten anderer sich selbst nicht vergessen! – Dafür plädierte die Diplom-Psychologin Doris Gunsch aus Osnabrück. Sie erklärte, wie ein Zuviel oder Zuwenig der Hormone Cortisol, Adrenalin, Serotonin und Dopamin den Menschen verändert, Beziehungen belastet und krank machen kann. Gunsch hat ein eigenes Self Care Concept entwickelt, das hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Beratung für Kinder, junge Leute, Senioren

Anke Niederau referierte mit Maske – in ihrer podologischen Praxis in Düsseldorf ist sie nämlich für viele Hochrisikopatienten im Einsatz. Ihr Vortrag über Kinder und Jugendliche auf dem Behandlungsstuhl war trotzdem bestens verständlich. Ob mit Diabetes und Neuropathie, eingewachsenen Zehennägeln, Fußpilz oder einer Fuß-Fehlstellung, die jüngsten Patient*innen sind sehr dankbar, vermittelte Niederau, und oft zeigen sich schnell beachtliche Erfolge.

Dr. Martin Raghunath, der als plastischer Chirurg in Frankfurt am Main und München tätig ist, zeigte, wie manche Ulzeration und manche Amputation durch eine operative Nervenentlastung verhindert werden kann. Ein eindrucksvoller Vortrag mit vielen Fotos aus dem OP.

Anregungen zu Hygiene und Bewegung

Welche Hygiene-Gewohnheiten sinnvoll und wichtig sind und welche nicht, vermittelte der Mikrobiologe Dr. Erhard Stupperich, der am ulmkolleg angehende Podolog*innen unterrichtet. Seine Ausführungen über den Sinn und Zweck langer Ärmel im Behandlungsraum (anstelle von nackten Armen, mit Alkohollösungen desinfiziert) waren für viele neu. Das Publikum lernte Wissenswertes über die Bakterienstämme und Pilzkulturen auf unserer Hautoberfläche, von denen die große Mehrheit übrigens nützlich und wertvoll ist.

Absolut unverzichtbar: Bewegung! Hierzu referierte der Podologe Jörg Halfmann, mit besonderem Fokus auf Patient*innen mit Diabetes mellitus. 150 Minuten moderates oder 90 Minuten intensiveres Ausdauertraining pro Woche sollten es aber schon sein, betonte Halfmann. Und für optimale Ergebnisse muss regelmäßiges Krafttraining dazukommen.

Am Ende gab es viel Applaus für die Referent*innen und ihre Vorträge, und auch Moderatorin Petra Plaum war zufrieden. Mehr als 100 Fußprofis hatten den Weg ins Graf-Zeppelin-Haus gefunden und folgen den Vorträgen voller Interesse. „Am Samstag, den 15. Mai 2021 findet das nächste Internationale Podologie-Symposium statt“, verriet Plaum. Am Freitag davor, den 14. Mai, soll ein weiterer Fortbildungstag das Angebot ergänzen, ebenfalls in Friedrichshafen. Details folgen in Kürze.

Wir danken allen Gästen, Referent*innen und Austeller*innen für einen ebenso spannenden wie unterhaltsamen Symposiums-Tag und freuen uns aufs nächste Mal! Fotos: Finke/Plaum

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