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Taping: Schmerzen einfach wegkleben?!

Was bewirkt Taping? Während der Fußball Europameisterschaft waren sie an den durchtrainierten Körpern der Kicker massenhaft zu sehen – die kleinen und großen bunten Klebestreifen. Das Tapen jeglicher Körperstellen ist seit einigen Jahren in der Therapie angekommen. Doch woher stammt die Idee des Klebeverbandes? Wie setzt man es sinnvoll ein? Welchen Nutzen hat diese Behandlungsform am Fuß? Maike Sörensen gibt Antworten.

Alles begann Mitte der 1970er Jahre. Damals war der Japaner Dr. Kenzo Kase auf der Suche nach optimierten Bedingungen für seine chiropraktische Arbeit. Er entdeckte die Wirksamkeit von Klebeverbänden, entwickelte eigene Techniken und verbesserte die Verbände. 1979 wurde der Name Kinesio-Taping zum geschützten Begriff. Erst im Jahr 1988 schaffte das Kinesio-Taping seinen internationalen Durchbruch bei den Olympischen Spielen in Seoul. Damals nutzten fernöstliche Sportler erstmalig diese Methode. Wieder zehn Jahre später, 1998, wurde der klebende Taping-herapie-Verband auch in Deutschland eingesetzt.
Seit der Jahrtausendwende findet diese Therapieform auch in der Podologie ihre Anwendung. In den ersten praktischen Kursen für Tapen am Fuß nutzte man noch starre weiße Klebeverbände, die sich sehr schwer verarbeiten und entfernen ließen. Um sich als fester Bestandteil der Podologie-Therapie zu etablieren, brauchte es weitere 15 Jahre. Anfangs wurden die Tapes als Placebos gesehen und belächelt. Bis heute gibt es auch keine wissenschaftliche Studie, welche die Wirksamkeit bestätigt. Tapen hat sich aber weltweit als Therapie durchgesetzt.

Übersicht elastisches und klassisches Taping im Vergleich

 Elastische KlebeverbändeKlassisches Tape
BewegungsausmaßNormales Bewegungsausmaß im gesunden Rahmen ist erwünscht, möglich und wird gefördertMöchte Bewegung einschränken bei Verletzung oder prophylaktisch vor Belastung
TragekomfortFlexibles Material gibt optimalen Tragekomfort, passt sich der gesunden Bewegung anHohes Maß an Kompression auf Haut, Muskeln und Gewebe
TragedauerBis zu einer WocheTragedauer beschränkt wegen der hohen Kompression
VerträglichkeitHautverträglichkeit meist sehr gutHäufig Negativreaktionen der Haut aufgrund der Kompression und Luftundurchlässigkeit. Kontakt zur Haut sollte durch Sprühkleber/Unterzug gedämpft werden
HaftungHaftung auch bei Kontakt mit Nässe teilweise gegebenHaftet während der Dauer der Belastung gut, jedoch selten darüber hinaus
WirkungsweiseStabilisierend, entstauend, aktivierend, hemmend oder korrigierend, je nach Art der AnlageSchützt und stützt Bewegung nur selektiv, unterbindet eine schmerzauslösende Bewegung

(Quelle Kinesiologisches Taping Andreas Bökelberger und Oliva Lehner ISBN 978-3-456-85551-6 Seite 25)

Materialien und Wirkung
der Tapes
Was kann Tapen bewirken? Welche Materialien kommen zum Einsatz?

Das und viel mehr lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Podologie.

Titelbild: Foto: © Andrey Popov – AdobeStock


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