Auch in Arbeitsalltag von Podolog*innen gibt es Angstpatient*innen, die eine podologische Praxis mit einem sehr mulmigen Gefühl betreten. Und was passiert, wenn dieses Gefühl zur panischen Angst wird? Der Gedanke an einen Praxisbesuch treibt einigen die Schweißperlen auf die Stirn, während andere „nur“ ungern hingehen. Was macht eine*n Angstpatient*in aus und wie kann man damit umgehen?
„Angst wird dann zum Hindernis, wenn der Patient sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Der Stress stört die Aufnahmefähigkeit und die Kommunikation mit dem der*die Patient*in wird schwierig. Dies führt dazu, dass sich der*die Patient*in der Behandlung verweigert und nur mit großer Mühe beruhigt werden kann.“ (Idana Plattform) In den diversen Foren erhält man unterschiedliche Antworten zu den Ursachen: Angst vor einer ungünstigen Diagnose, großen Schmerzen, einer bevorstehenden Operation, der Gefahr von Ansteckung, den Instrumenten und hygienischen Unzulänglichkeiten, die weitere Fußerkrankungen nach sich ziehen können. Eines haben sie gemeinsam: Die Angst vor dem Ungewissen und Unbekannten.
Praxiserfahrungen mit Angstpatient*innen
Die Podologin Katja Henneberg hat sich im Oktober 2015 gleich nach ihrer Ausbildung in Senden selbstständig gemacht. Durch ihre Mutter, die als kosmetische Fußpflegerin arbeitet, kam sie zu ihrem Beruf, den sie bis heute als vielseitig und spannend empfindet. Es gibt Angstpatient*innen in ihrem Klientel, allerdings sind diese in der Minderheit, da Henneberg einen festen Kundenstamm hat und damit nur noch wenig Termine für Neukund*innen. Wie erkennt man Angstpatient*innen? „Im Normalfall sagt jemand gleich am Telefon bei der Terminvergabe oder vor Ort, dass er ein Angstpatient oder eine Angstpatientin ist. Dies wird dann gleich in der Patientenakte vermerkt. Zu Beginn einer jeden Behandlung frage ich, ob es Probleme gibt oder Schmerzen. Die Reaktion zeigt deutlich, dass eine Befindlichkeit vorliegt oder nicht. Spätestens jetzt erkennt man Angstpatient*innen“, sagt die Podologin. Beim Vorgespräch versucht die gelernte Bürokauffrau erst einmal zu erfahren, wovor die Menschen Angst haben, um während der Behandlung jeden Schritt genau zu erklären. „Wenn es eventuell unangenehm werden kann, bereite ich sie darauf vor“. Bei Angstpatient*innen, die sie regelmäßig aufsuchen, ist das nicht mehr nötig, denn sie hat ihnen bereits die Furcht genommen, das Problem behandelt.
Welche Arten von Angsstpatient*innen es gibt und wie Sie Ihnen u.a. mit Placeboeffekten aus der Not helfen, lesen Sie weiter in der Podologie 6/2024:
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