Patient:innen, die über geschwollene Füße und Beine klagen, gehören gerade bei Sommerhitze zum Alltag jeder podologischen Praxis. Oft sind die Füße so verdickt, dass sie nicht mehr in die gewohnten Schuhe passen. Sind die Schwellungen harmlos oder steckt etwas Ernstes dahinter? Wodurch entstehen die unschönen Wassereinlagerungen? Und wie lässt sich ein Lymphödem behandeln?
Die Betroffenen sind besorgt und vertrauen sich ihrem Podologen an, denn wie bei anderen Erkrankungen, etwa Venenproblemen oder Zehenfehlstellungen, ist der Fußexperte auch beim Lymphödem oft die erste Anlaufstelle und sollte die Schwellung deshalb mit geschultem Blick inspizieren.
Neben typischen Merkmalen wie einer glänzenden Haut im Schwellungsbereich können medizinische Fußpfleger:innen auch mittels eines einfachen Tests prüfen, ob es sich tatsächlich um ein Lymphödem handelt oder ob die Schwellung eine andere Ursache hat: Die betroffene Stelle wird mit dem Finger einige Sekunden lang eingedrückt, bleibt anschließend eine Delle zurück, ist dies ein sicheres Zeichen für Wassereinlagerungen im Gewebe, also für ein Lymphödem.
Ein weiterer klarer Hinweis ist auch das so genannte Stemmersche Zeichen: Ist es nicht möglich, eine Hautfalte über den Zehen abzuheben, so dass eine Hautfalte stehen bleibt, ist von einem Lymphödem auszugehen. Häufig bildet sich der Flüssigkeitsstau im Bindegewebe wieder zurück sobald die Temperaturen sinken oder die Betroffenen sich mehr bewegen.
Bei persistierender Schwellung von Füßen, Knöcheln und Beinen ist allerdings eine schnelle medizinische Abklärung unverzichtbar, da eine Reihe organischer Ursachen wie etwa eine Herz- oder Veneninsuffizienz oder auch eine Thrombose Auslöser sein können.
Schnelles Handeln erforderlich
Lymphödeme betreffen überwiegend Frauen. Sie können an den Armen oder Beinen, an einer oder auch an beiden Körperseiten auftreten und werden immer durch einen Rückstau von Lymphflüssigkeit im Gewebe beziehungsweise in den Zellzwischenräumen ausgelöst. Es gibt zwei mögliche Gründe für diesen Rückstau:
- ein gestörtes Lymphsystem, das die Lymphflüssigkeit nicht mehr abtransportieren kann
- eine zu große Menge an Lymphflüssigkeit, deren Ableitung das Lymphsystem nicht mehr bewältigt
Infolge der Ansammlung von Lymphflüssigkeit schwillt das Bindegewebe an und die Haut verändert sich im betroffenen Bereich. Schnelles Handeln ist jetzt wichtig. Wird die Schwellung nicht schon im Anfangsstadium behandelt, bildet sich neues Bindegewebe und die Schwellung verfestigt sich.
Doch wie kann es überhaupt zu dem Lymphstau kommen? Welche Ursachen hat dieser? Erfahren Sie in der aktuellen Sommerausgabe mehr zu dem Thema im Beitrag von Christine Preiherr.
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© iStock | Richard Jacyno