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Nagelpilz oder doch nicht?

Wer ist eigentlich für die Therapie unserer Fußnägel zuständig? Dieser und ähnlichen Fragen begegne man oft im Praxisalltag. Zwar sind Dermatologen Experten für erkrankte Fußnägel. Doch allzu oft fällt in der podologischen Praxis der Satz: „Der (Haut-)Arzt hat kurz geschaut und mir eine Salbe aufgeschrieben. Es sei Nagelpilz.“ Podologen wissen aber, dass ein gelblich pigmentierter Nagel nicht zwangsläufig eine Onychomykose sein muss. Wie sich die Krankheitsbilder differenzieren lassen und was es man bei Mykosen an den Nägeln beachten sollte, beschreibt Melanie Roithner.

Wie immer gilt: Für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem medizinischen Fachpersonal unerlässlich. Aber auch die Compliance – also die Therapietreue – der Patienten trägt wesentlich dazu bei.

Gezielte Diagnostik und
enge Zusammenarbeit

Eine exakte Diagnose durch den Arzt oder die Ärztin ist unerlässlich. Denn: Je genauer die Diagnose, umso mehr sparen die Betroffenen – vor allem, wenn es um so langwierige Behandlungen wie die Onychomykose geht. Liegt der Verdacht Nagelpilz nahe, kann neben einer mikroskopischen Untersuchung von spezialisierten Laboren auch eine zytologische Untersuchung von Nagelproben durchgeführt werden. So kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um eine Onychomykose handelt. Auch die Art des Pilzes kann so bestimmt werden.
Erkundigen Sie sich bei den Anbietern, Laboren oder Dermatologie-Praxen nach den Kosten. Meist sind diese sehr erschwinglich und geben den Patienten ein großes Maß an Sicherheit. Eine histologische Biopsie kann auch eine Psoriasis – Nagelerkrankung ausschließen, die oftmals mit bloßem Auge nicht von einem Nagelpilz zu unterscheiden ist. Die Probenentnahme ist völlig schmerzfrei.

Genau nachforschen

Um die passende Therapie zu finden, ist eine gute kausale Befundung und Dokumentation wichtig. Dazu gehört neben dem Sichtbefund (Verfärbung, Form) der Nägel und des Sulcus durch eine Lupenleuchte oder eine Podo Cam auch der Tastbefund. Fragen Sie die Patientin oder den Patienten dabei, ob es schmerzt und seit wann die Beschwerden aufgetreten. Hilfreich können auch eine Nageluntersuchungsleuchte und das Sondieren mit Instrumenten sein.
Durch Abfrage von Erkrankungen und Medikation sowie Ausschluss von Traumata kommt man dem Ergebnis näher. Hilfreich ist auch ein größeres Blutbild, um Nährstoffmangel auszuschließen. Gern verwende ich als kleinen „Stupser“ eine Schüßlersalzen-Drehscheibe aus der Apotheke. Zusammen mit der Patientin oder Patienten gelangt man damit schnell zu einer ersten Idee, in welche Richtung es gehen könnte. Auf diese Weise erhält man erste Hinweise – und kommt mit dem Gegenüber ins Gespräch. Einige Apotheken beraten zu homöopathischen Behandlungen. Man kann sich aber natürlich auch an einen Heilpraktiker beziehungsweise einen Homöopathen wenden. Wichtig ist darüber hinaus ein enger Austausch mit der behandelnden Hausarztpraxis.


Den vollständigen Artikel lesen Sie im exklusiven Fachteil unserer Ausgabe 7/8!

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