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Harmlos, aber störend: Hyperkeratosen

Hyperkeratosen können unangenehm sein. Sie können zu Schmerzen und Komplikationen führen, wenn sie nicht angemessen behandelt werden. Hilfe verspricht eine Kombination aus feuchtigkeitsspendenden Behandlungen, Schutzmaßnahmen und gegebenenfalls medizinischen Interventionen. Die Podologie spielt eine wesentliche Rolle bei der Therapie von Hornhaut.

Hornhaut und Hühneraugen gab es schon im alten Ägypten und Rom, wahrscheinlich seit dem Zeitpunkt, seitdem Menschen Schuhe tragen. Erste Rezepte sind im Papyrus Ebers (um 1550 v. Chr.) zu finden. Später empfahl ein römischer Beamter, die Asche eines verbrannten Schuhs (nämlich des Schuhs, der drückte) mit Öl zu vermischen und auf das Hühnerauge aufzutragen.
Die Hautveränderung, die sich an den Füßen am häufigsten zeigt, ist die Hyperkeratose oder Callositas, die übermäßige Hornhautbildung. Sie tritt in zwei Formen auf, nämlich als Schwiele oder als Hühnerauge. Im Gegensatz zur Schwiele, einer nur oberflächlichen Verhornung, sind beim Hühnerauge (lateinisch = Clavus, griechisch = Heloma) auch tiefere Schichten der Haut verändert. Das Hühnerauge hat einen meist scharf umrissenen, mehr oder weniger harten Kern, der in die Tiefe geht und sich auf der Hautoberfläche deutlich abzeichnet (sofern er nicht von einer Schwiele bedeckt ist). Man erkennt Hühneraugen außerdem an ihrer Schmerzhaftigkeit, verursacht durch Druck des Kerns auf die von Nerven durchzogenen unteren Hautschichten bzw. den Druck auf die nervenreiche Knochenhaut (Periost).
Erfahrungsgemäß entstehen sowohl übermäßig verdickte Hornhaut als auch Hühneraugen in erster Linie an solchen Stellen, an denen die Haut zu stark beansprucht wird, das heißt, irgendeinem besonderen Reiz ausgesetzt ist. Dieser Reiz muss nicht immer ein Druck sein. Es kann sich um Reibung (Friktion) handeln (ein doppelter Reiz wegen der entstehenden Reibungswärme), um eine Verletzung, ebenso auch um die Einwirkung von Hitze oder Kälte, von Säuren oder Laugen.
Man unterscheidet:
-mechanischen Reiz
-thermischen Reiz
-chemischen Reiz.

Wir müssen also davon ausgehen, dass vermehrte Hornhautbildung eigentlich eine Schutzmaßnahme des Körpers ist. Der Reiz löst zunächst eine stärkere Durchblutung der Leder- und Unterhaut aus, weil übermäßige Wärme abzuleiten ist, weil zerstörte Gewebeteile abtransportiert werden müssen usw. Schließlich wird die Keimschicht aufgrund dieser Mehrdurchblutung der unteren Hautzonen zu beschleunigter Zellteilung angeregt, damit eine verdickte Hornschicht in Zukunft die betreffende Stelle schützt. So entsteht eine Schwiele.
Die Hornzellen können Feuchtigkeit von bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts aufnehmen und damit elastisch bleiben. Bleibt der Feuchtigkeitskontakt über längere Zeit bestehen, quellen die Hornschichten auf und die Reißfähigkeit nimmt ab.
Die sich bildende Hornschicht kann glattflächig oder bröckelig bis schuppig sein. Die meisten Hyperkeratosen am Fuß befinden sich an der Ferse, den Groß- und Kleinzehenballen sowie an den Zehengelenken. Unterhalb einer zu stark aufgebauten Hornhaut kann es zu Einblutungen aus den unteren Hautschichten kommen. Sie zeigen sich als braune bis dunkelbraune Einlagerungen in der Hornhaut. Wirken starke Zugkräfte auf die unelastisch gewordene Hornhaut, zum Beispiel an der Ferse, kann sie einreißen. Abtragungswürdig wird Hornhaut erst, wenn sie durch ihre Dicke keine Elastizität mehr besitzt und damit als unangenehm empfunden wird oder wenn Hornhautschwielen schmerzhaft in die Haut eindrücken.

Behandlung

Die Entfernung der großflächigen Hornhaut darf nur so weit gehen, bis die Elastizität der umliegenden Haut erreicht ist. Ist die Hornhaut zu trocken bei der Behandlung, kann sie mit Hornhautweicher zur Bearbeitung vorbereitet werden. Zum Abtragen der Hornhaut eignen sich bei glatter und dicker Hornhaut das Skalpell oder der Hornhauthobel. Bei schuppiger oder bröckliger Hornhaut können beim Abtragen Einrisse in der darunterliegenden, dünnen Hautschicht entstehen. Das passiert, wenn die Schneide des Instruments in die lockeren, abstehenden Hornzellen einhakt. Darum sind Kappenschleifer oder grob-, mittel- bis feinkörnige Diamantenschleifer besser geeignet. Vorsicht: Die Verhornung darf nicht zu weit abgetragen werden, da die stressbelasteten Stellen am Fuß dann ungeschützt sind und es damit zu einem brennenden Schmerz kommt. Besonders ist bei der Hornhautabtragung auf den Rand zur umliegenden, nicht verhornten Haut zu achten. Bleibt eine Randverhornung stehen, drückt diese sich bei Belastung schmerzhaft in die Haut ein.

Den vollständigen Fachartikiel lesen Sie im exklusiven Fachteil unserer Ausgabe 11!

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