Fachzeitschrift-fuer-podologie-01-2024-header

Frederic Schulmeister: Der Fußkundige

Und was machen Sie so beruflich? Bei Frederic Schulmeister ist die Sache klar! Sein Unternehmen heißt „Fußkundig“, also: Die Gesundheit der menschlichen Basis ist sein Metier.

Zusammen mit seinem Bruder Marlon gründete er im Jahr 2019 die erste Praxis in Düsseldorf. Nun sind es 15 Betriebe, darunter in Mühlheim, Limburg und Krefeld. 2020 wurde ein Schulungszentrum in Düsseldorf-Unterrath eingerichtet. Das ist eine ganze Menge. Keine Frage, dass ein Geschäftsführer mehr im Management denn in der Therapie beschäftigt ist. Eine Handvoll Patienten betreut er noch selbst. Ansonsten ist er gut beschäftigt als Chef mit 205 Angestellten.
Mit einer Podologin als Mutter und einem Physiotherapeuten als Vater war die Berufswahl kaum ein Zufallsentscheidung. Die elterlichen Betriebe waren die Basis, es kam ein Angebot, eine weitere zu übernehmen und noch eine und noch eine …
Vor kurzem hat Frederik Schulmeister auch eine Podologieschule etabliert. Im April dieses Jahres startete der erste Kurs mit 20 Schülern. Die Ausbildung zum Podologen erfolgt als Teilzeitmodell und dauert drei Jahre. Ein Mal im Monat ist eine Woche Unterricht. Wer mag, kann in einer der Schulmeister-Praxen arbeiten. Dieses Angebot nehmen rund 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler an.
Den Unterricht gestalten ein Dozent, zwei Medizinpädagogen sowie einige Honorardozenten. Der Berufsverband ZFD ist zuständig für das Fach Rechtskunde.
Schon lange ist Frederic Schulmeister als Coach für seine Kolleginnen und Kollegen tätig. Der Beruf, so erklärt er, sei ja von Einzelkämpfern geprägt. Fachlicher Austausch sei deshalb lebenswichtig. Professionalisierung tut not. So bedeutend die Tätigkeit des Podologen für die Gesellschaft sei, so wenig wahrnehmbar sei er leider. Besonders fatal ist das in Zeiten des Fachkräftemangels.

Welche Praxis will ich haben?

Am Anfang der Beratung durch Frederic Schulmeister stehen Fakten und Daten, die Kostenanalyse. Es geht um die Frage: Welche Praxis will ich haben? Will ich meine bestehende Praxis ausbauen? Oder will ich nur einfacher arbeiten?

Den meisten Kollegen ist die Lösung schon bekannt, nur hapert es an der Realisierung.  Schulmeister gibt Tipps, hilft, die Weichen für die Praxen, die er berät, richtig zu stellen, bewusst zu machen, was man will und wo man hinwill. Und er berät Podologen, wie sie ohne Bruch eine Praxis übernehmen beziehungsweise übergeben. Den jungen Leuten rät er, zunächst einmal als Angestellter tätig zu sein, ehe man in die Selbstständigkeit geht.

Wichtig: ein Mitarbeiterprofil zu konzipieren, zu überlegen, wann die Schulabgänger auf den Markt kommen und dann entsprechende Marketingmaßnahmen via Social Media zu ergreifen. Und zwar zeitgemäße Maßnahmen. Es gilt, Interesse für den Beruf generell zu wecken, aber auch passiv Jobsuchende in der Podologie neugierig auf seine Praxis zu machen. „Menschen wollen sich beruflich entwickeln und nicht nur mit netten Leuten in einer netten Umgebung sitzen“, so Frederic Schulmeister. Der Webauftritt von „Fußkundig“ ist denn auch vorbildlich für die Branche – professionelle Gestaltung mit verständlichen Texten.

Heute kommen die Praxen nicht darum herum, ihre Strukturen an die Vorstellungen der „Gen Z“ anzupassen und plastisch darzustellen, dass die Podologie mit Spangen oder Orthosen vielen Menschen mehr Lebensqualität verschafft, Schmerzen lindert, am Fundament der Mobilität wirkungsvolle Arbeit leistet. „So kreiert man Begeisterung. Das sind dann die Kollegen, die wir brauchen, nämlich diejenigen, die für ihren Beruf brennen“, erklärt er. „Solche Mitarbeiter schenken uns Chefs Zeit. Denn wenn sie die Behandlung übernehmen, bleibt uns mehr Zeit für das Marketing.“ Auch er und sein Bruder lassen sich übrigens regelmäßig coachen.

Wie sehr ihm die Weiterentwicklung der Branche am Herzen zeigt, dass er vor kurzem zu einem kostenlosen Netzwerktreffen eingeladen hat. Dieses Get-together soll nun quartalsweise stattfinden. An Ideen mangelt es dem umtriebigen Unternehmer also nicht, denn „Podologie ist weit mehr als ein bisschen Fußpflege“. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

https://www.fusskundig.de

Weitere Beiträge

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?!

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?!

Die Advents- und Weihnachtszeit ist etwas Besonderes. Entsprechend gibt es von den Herstellern hübsch aufgemachte Sondereditionen an Pflegeprodukten – zum verkaufen oder auch zum verschenken an treue Kunden! Die Limited Edition...

mehr lesen
Harmlos, aber störend: Hyperkeratosen

Harmlos, aber störend: Hyperkeratosen

Hyperkeratosen können unangenehm sein. Sie können zu Schmerzen und Komplikationen führen, wenn sie nicht angemessen behandelt werden. Hilfe verspricht eine Kombination aus feuchtigkeitsspendenden Behandlungen, Schutzmaßnahmen...

mehr lesen
Neue Mitmach-Strategie für Kinder

Neue Mitmach-Strategie für Kinder

Kinder und Angstpatienten zu behandeln ist kein Kinderspiel, oder? Die Podologin Beatrix Negel-Riegel hat eine Mitmach-Strategie entwickelt. Damit wird das Anbringen beispielsweise von der podofix-Spange eben doch kinderleicht....

mehr lesen
Christiane Schöpe: Die toughe Frau, die feine Füße macht

Christiane Schöpe: Die toughe Frau, die feine Füße macht

„Müssen es denn unbedingt die Füße sein?“, wunderte sich ihr Vater, selbst Drogist, als sich Christiane Schöpe mit einer podologischen Praxis selbstständig machte. Die toughe Duisburgerin, zuvor sehr erfolgreich in der Parfümerie- und Drogerie-Branche tätig, war fest entschlossen: „Ich bin medizinisch interessiert und will Menschen helfen.“ So leistet sie seit über 20 Jahren Basisarbeit. Und das ist gut so.

mehr lesen
Nagel-Psoriasis: Die Seele leidet mit

Nagel-Psoriasis: Die Seele leidet mit

Verformte, verfärbte, brüchige Nägel und Schmerzen bei vielen Alltagstätigkeiten: Menschen mit Nagel-Psoriasis fühlen sich gehandicapt und entstellt. Sie schämen sich für die optische Beeinträchtigung ihrer Hände, ihrer Fuß- und...

mehr lesen