Elektrische Fußpflegeräte kamen erst relativ spät auf den Markt und haben die Arbeit am Kunden/Patienten extrem vereinfacht und erleichtert. Elektronisch gesteuerte Fußpflegegeräte haben weitere Verbesserungen gebracht. Trotzdem haben sie die Handinstrumente nicht völlig verdrängt, sondern sind vielmehr eine sinnvolle Ergänzung. Dr. Norbert Scholz gibt einen Überblick.
Die ersten Geräte arbeiteten mit biegsamen Wellen, die auch heute noch vereinzelt in Gebrauch sind. Sie haben bei niedrigen Tourenzahlen schon eine hohe Durchzugskraft, sind aber insgesamt unhandlich. Die heutigen Geräte arbeiten überwiegend mit kleinen, handlichen Mikromotoren, die mit Absaugung, Spraytechnik und zum Teil mit Beleuchtung im Handstück kombiniert sind. Vereinzelt sind auch Turbinenversionen mit bis zu 400.000 Touren/min in Gebrauch, wie sie in der Zahnmedizin angewendet werden.
Jedes elektrische Fußpflegegerät arbeitet mit rotierenden Instrumenten (Fräser, Bürsten, Schleifern usw., auch Vorsatzstücke genannt).
Die wichtigsten rotierenden Instrumente sind:
• Fissurenschleifer unterschiedlicher Größe
• Rosenkopffräser unterschiedlicher Größe
• Diamantschleifer unterschiedlicher Formen und Größe
• Korundschleifer verschiedener Formen und Größe
• Hartmetallfräser unterschiedlicher Formen und Größe
• Kappenschleifer
• Hohlfräser
• Ziegenhaarbürsten
• Polierkörper
Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen rotierenden Instrumente nach ihrem Ausgangsmaterial oder ihrer Form einteilen. In der Regel gibt es jedoch aus jedem Werkstoff unterschiedliche Formen und Größen. Die Vorliebe für bestimmte Werkstoffe wird auch vom Preis bestimmt. Diamantfräser sind in der Anschaffung meist teuer, aber sehr haltbar. Kappenschleifer sind in der Anschaffung preiswerter, aber als Einmalmaterial auf lange Sicht kostenintensiver. Aus hygienischer Sicht sind die nur einmal zu verwendenden Kappenschleifer allerdings wieder sicherer, da die Diamantschleifer meist nur desinfiziert werden.
Hier muss man in Abhängigkeit vom eigenen Bedarf und in Zusammenarbeit mit dem Lieferanten ein Sortiment zusammenstellen. Steinschleifer sind ebenfalls relativ preiswert, aber nicht so haltbar wie Diamantschleifer. Der Hersteller gibt für jedes Vorsatzstück eine maximal zulässige Drehzahl an, die man aus Sicherheitsgründen keinesfalls überschreiten sollte. Je kleiner der Durchmesser eines Vorsatzstücks, desto größer darf die maximale Drehzahl sein. Man arbeitet mit Fräsern am Nagel grundsätzlich von proximal (körpernah) nach distal (körperfern) und von rechts nach links. Das Arbeiten von rechts nach links ergibt sich aus dem Schliff (Hieb) der Metallfräser, die alle auf Rechtslauf ausgerichtet sind. Schleift man mit diesen Fräsern von links nach rechts, erreicht man nicht den optimalen Abrieb. Ich stelle die einzelnen Vorsatzstücke und deren Gebrauch vor.
Auch hier erhebt die Darstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch der Kreativität in der Anwendung der einzelnen Fräser und Schleifer sind bei Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen keine Grenzen gesetzt. Die Fräsfläche des Vorsatzstücks sollte immer parallel zur Nageloberfläche gehalten werden. Nur zum Brechen der Schnittkante des freien Nagelrands wird die Fräsfläche kurzfristig in zirka 45 Grad angelegt.
Vor der Erläuterung der einzelnen Vorsatzstücke noch einige wesentliche Anmerkungen zum Rechts- und Linkslauf der elektrischen Fußpflegegeräte. Stahlfräser (Rosenbohrer, Querhiebbohrer und Spezialfräser) sind nur für die Drehrichtung im Uhrzeigersinn (rechtsdrehend) geschliffen. Diamantschleifer und Steinschleifer dagegen können in beiden Drehrichtungen sinnvoll verwendet werden. Die Laufrichtung des Instruments bestimmt, wohin der anfallende Schleifstaub befördert wird. Rechtslaufende Instrumente befördern den Staub nach links, linkslaufende nach rechts. Das heißt, im rechten Nagelfalz des Patienten arbeitet man mit linkslaufendem, im linken Nagelfalz mit rechtslaufendem Instrument. Oder einfacher, wenn die Sicht durch Schleifstaub behindert wird, ändert man einfach die Laufrichtung, sofern es sich um Diamant- oder Steinschleifer handelt. Trotz Änderung der Laufrichtung müssen die Reste des Schleifstaubs mit dem Excavator aus dem Nagelfalz entfernt werden, oder, wenn vorhanden, mit Druckluft ausgeblasen werden.
Metallfräser haben entweder einen einfachen Hieb (wird so genannt, weil die Kerben früher mit einem speziellen Meißel in den Fräserkopf geschlagen wurden) oder Querhieb. Fräser mit Querhieb verfügen senkrecht zu dem Längshieb über eine weitere Kerbe. Wie bereits erwähnt, sind alle Metallfräser nur für den Rechtslauf abrasiv (abtragend).
Den vollständigen Artikel lesen Sie im exklusiven Fachteil unserer Ausgabe 12 sowie in der Ausgabe 1-2/2026
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