Fachzeitschrift-fuer-podologie-01-2024-header

Der Charcot-Fuß: Früherkennung ist wichtig

Die schmerzlose Zerstörung des Fußskeletts – Der Charcot-Fuß ist eine seltene, aber schwere Komplikation der diabetischen Polyneuropathie bei Menschen mit langjährigem Diabetes. Einzelne oder mehrere Knochenstrukturen des Fußes weichen bei der Erkrankung buchstäblich auf, was jedoch oft nicht rechtzeitig erkannt und falsch diagnostiziert wird. Differenzialdiagnosen wie Osteomyelitis, Thrombose, Erysipel oder Arthritis müssen daher stets ausgeschlossen werden, da ein falsch oder zu spät therapierter Charcot-Fuß sehr oft zur Amputation führt.

Es ist ein Albtraum: Knochen des Fußes brechen ohne Unfall, ohne Sturz – atraumatisch, wie Mediziner sagen. Schlimmer noch, die Betroffenen bemerken nichts davon und belasten den schwer verletzten Fuß weiterhin, als sei nichts passiert. Das seltsame Symptombild entdeckte und beschrieb  erstmals der französische Neurologe Jean Martin Charcot im Jahr 1868, die Erkrankung wurde daher nach ihm benannt.

Was sind die Ursachen des Charcot Fuß?

Ursachen und Pathogenese des Charcot-Fußes sind bis heute nicht restlos geklärt, fest steht jedoch, dass 95 Prozent aller Charcot-Fälle Diabetiker betreffen. Der Charcot-Fuß, auch als Charcot-Neuroarthropatie bezeichnet, wird dem Diabetischen Fußsyndrom zugeordnet und stellt eine eher seltene Variante desselben dar. Die infolge chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel entstandenen neuropathischen Schäden der feinen Nervenenden an den Füßen machen diese zunehmend unempfindlich.Hinzu kommt eine neuropathisch bedingte Atrophie des Muskels und des Fettgewebes, die den Fuß anfällig macht für so genannte Ermüdungstraumata und Mikrofrakturen, also Knochenschäden infolge ständiger Überbelastung. So jedenfalls will es die „neurotraumatische Hypothese“ eine Theorie zur Pathogenese des Charcot-Fuß. Ihr zufolge ignorieren die Betroffenen  besagte  wiederkehrende Traumata fatalerweise, da sie warnende Schmerzen wegen der Sensibilitätsstörung des Fußes nicht oder nicht adäquat wahrnehmen. Die traumatisierten, geschwächten Gelenke werden daher nicht entlastet und geschont, so dass es schließlich zum totalen Kollaps des Fußskeletts kommt: zu Knochenbrüchen, irreversiblen Deformationen des Fußes und  therapieresistenten Ulzera wie etwa Malum Perforans. Die offenen Geschwüre können schlimmstenfalls zu einer tiefen Infektion oder sogar Sepsis  führen und eine Amputation erforderlich machen.

Die Unterteilung in fünf Typen….

lesen Sie mehr über die fünf Typen und die frühzeitige Erkennung in der Ausgabe 4/2024

Podologie-Zeitschrift-BAnner

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge

Einsatz vom Ultraschall ist keine Desinfektion!

Einsatz vom Ultraschall ist keine Desinfektion!

„Wieso denn das nicht?“ werden sich nun viele Fragen. „Das machen wir doch schon immer so“ und ich antworte: „Seit 2012 machen das viel leider falsch und nur wenige haben es gemerkt.“ Seit 2012 beschäftige ich mich mit der...

mehr lesen
Hilfe bei Rhagaden

Hilfe bei Rhagaden

Wie lassen sich Rhagaden therapieren und welche Rolle spielen dabei Podolog:innen? Melanie Roithner gibt Antworten. Das Wort Rhagade stammt aus dem Griechischem und Fissur aus dem Lateinischen, umgangssprachlich auch als...

mehr lesen
Sockenschuhe für ein neues Körpergefühl

Sockenschuhe für ein neues Körpergefühl

Beim Tragen von Sockenschuhen verbindet sich beides: die Freiheit einer Socke und der Schutz eines Schuhs – zu einer eleganten Einheit vereint. Einfach gesagt, Sockenschuhe sind eine neue Art von Kleidung. Ein Erfahrungsbericht....

mehr lesen
Neues zum Internationalen Podologie-Symposium

Neues zum Internationalen Podologie-Symposium

Auch Torsten Seibt, Podologe und sektoraler Heilpraktiker Podologie, wird beim Podologie-Symposium am 8. Juni in Friedrichshafen einen Vortrag halten. Der Geschäftsführer der remmele’s Propolis GmbH in Berlin wird zum Thema...

mehr lesen