Eine Onychomykose ist – wenn sie nicht frühzeitig erkannt und therapiert wird – für die Nägel zerstörerisch. Die Tatsache, dass Onycho- ebenso wie Dermatomykosen mit dem Alter zunehmen, liegt – neben Rauchen und Bewegungsmangel – an mehreren pilzbegünstigenden physiologischen Veränderungen: Hier sind nicht nur eine nachlassende Durchblutung, ein verlangsamtes Nagelwachstum, dünner werdende Haut, sowie ein schwächer werdendes Immunsystem zu nennen. Sondern ebenso mit den Jahren erworbene Zehen- und Fußfehlstellungen. Aber auch alterstypische Erkrankungen, wie zum Beispiel eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und Diabetes mellitus – spielen eine Rolle; und hier steht die (Fuß-)Gesundheit insgesamt auf dem Spiel.
Fast immer ist eine Onychomykose Folge einer seit langem bestehenden Dermatomykose (vor allem einer wenig beachteten Interdigitalmykose).1 Um also einen Nagelpilz möglichst zu vermeiden, ist die frühzeitige Diagnose und Therapie der Dermatomykose wichtig. Dazu zählt auch die familiäre Disposition mit den relevanten Risikofaktoren für eine Nagelmykose, gefolgt von Fuß- und Zehenfehlstellungen sowie dem Aufenthalt in Räumen, die von vielen Menschen barfuß genutzt werden, wie etwa Saunen, Schwimmbäder, Gemeinschaftsduschen in Sporteinrichtungen oder auch religiösen Bet- und Begegnungsstätten.2
Sportler sind häufig von Nagelpilz betroffen
Aus diesem Grund sind auch Sportler überdurchschnittlich häufig von einer Fuß-/Nagelpilzinfektion betroffen. Hinzu kommt bei ihnen außerdem die Tatsache, dass ihre Füße in Sportschuhen besonders stark einem pilzbegünstigenden feucht-warmen Klima ausgesetzt sind. Außerdem verursachen manche Sportarten (vor allem mit abruptem Stoppen und Richtungswechseln) starken Druck auf die Fußnägel oder gar ein Trauma an den Nägeln. Da Druck ebenso wie Feuchtigkeit Mykosen von Haut und Nägeln begünstigen, sind zudem die Füße von Menschen, die berufsbedingt feste Arbeitsschuhe oder Gummistiefel tragen müssen, häufiger pilzinfiziert.
Verursacher von Nagel- ebenso wie Hautmykosen sind in über 80 Prozent der Fälle von Fadenpilzen, sogenannten Dermatophyten. Vor allem Trichophyton rubrum ist hier zu nennen, aber auch Trichophyton mentagrophytes und Epidermophyton floccosum infizieren Nägel und Haut. Haben sie einen Nagel (oder die Haut) befallen, „ernähren“ sie sich von dessen Keratin. Dabei spalten sie die Hornsubstanz mittels spezieller Enzyme (Keratinasen) auf und schädigen damit die Nagelplatte.3
Weitere Infos hierzu finden Sie in der Juni-Ausgabe der Podologie im Beitrag von Barbara von Wirth Nagelpilz erkennen, behandeln und vorbeugen – Teil I. Das Heft ist ab sofort unter fachbuchdirekt oder im Abonnement (als gedrucktes Heft oder digitale Version) hier erhältlich.
Hier geht es weiter zu Teil 2, Nagelpilz erkennen, vorbeugen und behandeln.
Quellenhinweise:
1 www.aerzteblatt.de/archiv/10506/Onychomykose-Hoehere-Heilungsraten-und-kuerzere-Therapiedauer
2 www.aerzteblatt.de/archiv/23712/Onychomykose-Aktuelle-Daten-zu-Epidemiologie-Erregerspektrum-Risikofaktoren-sowie-Beeinflussung-der-Lebensqualitaet
3 www.aerztezeitung.de/Medizin/Bei-Nagelpilz-auch-die-Sporen-abtoeten-304736.htm
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