Referent*innen stellen sich vor. Heute: Melanie Roithner
Melanie Roithner, selbständige Podologin seit 10/2014, hat eine eigene Praxis im Hotel Plumbohms im Harz und arbeitet auch regelmäßig in Westerland/Sylt. Seit Frühjahr 2020 schreibt sie als freie Autorin für die Zeitschrift podologie.
Ihre Kollegin Christine Preiherr sprach mit ihr über ihren Vortrag im Rahmen der Online-Messe PODOLOGIE – die FUSSPFLEGE-MESSE am Freitag, den 6. November um 16.30 Uhr.
CP: Welche Schwerpunkte haben Sie als Podologin und Referentin?
MR: Mein Schwerpunktgebiet im Bereich der Podologie ist insbesondere das Diabetische Fußsyndrom, hierzu habe ich auch schon Seminare gegeben – für Mitarbeiter von Seniorenheimen.
Welche Inhalte haben Ihre Seminare – auch der bei der Online-Messe?
Es ging in diesen Seminaren nicht nur um Basiswissen, sondern auch um die Vermittlung von Wissen aus der Praxis. Das waren Tricks aus dem podologischen Praxisalltag, die man bei der podologischen Ausbildung nicht lernt. Im Webinar beginne ich zunächst damit, zu erklären, was DFS ist und komme dann zur Pathologie. Ich spreche über die Gefäßwände der Arterien, die Risiken und Auswirkungen von DFS und Diabetes wie etwa Durchblutungsstörungen, Störungen der Sehkraft, Nephropathien oder extreme Folgen wie Amputation. Ich erkläre die Unterscheidung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 und gehe außerdem auf die sensible motorische Neuropathie und Hyperästhesien sowie auf die Hautsymptome bei PavK und Polyneuropathie ein. Hierzu zeige ich zur Veranschaulichung natürlich auch Bilder – es geht also auch um die Differenzialdiagnostik. Natürlich ist auch die Sensibilitätsprüfung mit der Stimmgabel ein Thema. Last but not least ist es mir besonders wichtig, zu zeigen, wie man Füße richtig untersucht, wie man sie begutachtet und zum Beispiel schaut, ob die richtige Creme verwendet wird, ob die Socken nicht zu klein sind oder ob die Einlagen stimmen.
Sie gelten als Spezialistin für Orthonyxie und insbesondere für die Ross Fraser Spange, wie beurteilen Sie letztere im Zusammenhang mit DFS?
Viele Podologen sagen ja, man könne die Ross Fraser bei DFS-Patienten gar nicht verwenden, ich sehe das allerdings nicht so pauschal, ich finde, dass man sehr wohl mit der Ross Fraser arbeiten kann, wenn keine Wundheilungsstörungen bestehen. Wichtig ist auch, dass der Patient seine Füße gut sehen kann und sie auch regelmäßig selbst kontrolliert. Wenn also die Compliance gut ist, kann die Ross Fraser Spange trotz DFS die richtige sein. Bei diabetischer Neuropathie würde ich mit der Ross Fraser aber nicht arbeiten, da die Patienten aufgrund der Sensibilitätsstörung Probleme wie Entzündungen usw. nicht bemerken.
Hier arbeite ich stets mit Klebespangen, die sehr vielen Patienten sehr gut helfen!
Danke, Frau Roithner, für das Interview.
Info: Das Online-Seminar „Das diabetische Fußsyndrom und der Umgang mit der Ross Fraser Orthonyxie Spange“ läuft am Freitag, den 6. November von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr, Teilnehmer*innen erhalten einen Fortbildungspunkt. Info und Anmeldung: https://podologie.de/events/dfs-orthonyxie-spange/