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Peroneuslähmung: Wenn der Fuß den Dienst versagt

Die Peroneuslähmung ist unter vielen Namen bekannt: Schlotterfuß, Hängefuß, Fallfuß. Begriffe wie diese veranschaulichen das Krankheitsbild des neurogenen Lähmungsfußes. Dabei handelt es sich um eine Fußfehlstellung, die auf eine Nervenschädigung des Wadenbeinnervs und eine daraus folgende Lähmung des Fußhebermuskels zurückgeht. Das Ergebnis: Der Fuß kann nicht mehr aktiv gestreckt oder angehoben werden und „hängt“ passiv.

Aufgrund seiner charakteristischen Symptomatik und der typischen Fußfehlstellung ist ein Lähmungsfuß bereits mittels Blickdiagnose erkennbar. Eine umfassende klinische Diagnostik ist dennoch unverzichtbar. Neben Bildgebungsverfahren zum Ausschluss von Knochenerkrankungen steht hier die neurologische Untersuchung mit einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit der Fußhebermuskeln im Vordergrund, denn letztere ist beim Lähmungsfuß vermindert oder gar nicht mehr feststellbar.

Zur Diagnostik gehören gegebenenfalls auch eine Biopsie des Muskelgewebes sowie ein Elektromyogramm zur Einstufung des Schweregrads der Lähmung. Ein zentrales Element der Behandlung des Lähmungsfußes ist die Funktionelle Elektrostimulation (FES) – von außen auf den Muskel einwirkende elektrische Reize. Diese Therapiemöglichkeit kann im Idealfall sogar Orthesen und Peroneusschienen ersetzen.

Bei der FES geben Elektroden in Form einer flachen Manschette, die am betroffenen Bein oder unter dem Knie angebracht wird, elektrische Impulse an den Wadenbeinnerv ab, die genau an die Gangparameter des Patienten angepasst sind. Die Aktivität der Nervenbahnen wird so stimuliert und deren Regeneration unterstützt.

Die elektrischen Impulse trainieren auch das zentrale Nervensystem (ZNS), so dass dieses den betroffenen Muskel eigenständig wieder ansteuert. Der Reizstrom fördert zudem die Durchblutung und wirkt einer Muskelatrophie entgegen. Die FES hat sich zur Behandlung des Lähmungsfußes bewährt – insbesondere auch dann, wenn Orthesen keinen ausreichenden Erfolg bringen oder eine Operation nicht möglich ist, etwa bei Patienten in hohem Alter.

Mehr zur Peroneuslähmung und den Therapiemöglichkeiten verrät Christine Preiherr in der nächsten Ausgabe der Podologie. Diese erscheint am 08. August.

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