Eine der vielen Ursachen für Fußbeschwerden ist Rheuma. Das ist ein umgangssprachlicher Sammelbegriff für entzündliche Erkrankungen und Beschwerdebilder etwa an Gelenken, Bändern, Knochen, Schleimhäuten, Haut oder auch innerer Organe.
Erstmals geprägt wurden die Begriffe „Rheuma“ und „Rheumatismus“ von dem französischen Arzt Guillaume de Baillou (1538-1616) in seinem erst nach seinem Tode 1642 veröffentlichten Buch Liber de Rheumatismo et Pleuritide dorsali. Baillou gilt als Begründer der modernen Epidemiologie, denn er beschrieb schon damals die Folgen dessen, was bis heute umgangssprachlich als Rheuma bezeichnet wird, nämlich die fließenden Schmerzen in Gelenken, Bändern und Muskeln. Er beobachtete schon damals, dass sich rheumatische Erkrankungen in jedem Alter manifestieren, jedoch meistens zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr. Zudem sind Frauen etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer.
Rheumatischer Formenkreis
Allerdings ist Rheuma keine Einzelkrankheit, sondern umfasst mehr als 200 Erkrankungen, die sich im Beschwerdebild, Verlauf und Prognose deutlich voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund wird heute von Krankheiten des rheumatischen Formenkreises gesprochen. Gemeinsam ist jedoch all diesen chronischen Erkrankungen, dass die Betroffenen Schmerzen am Bewegungsapparat haben. Bei etwa 10-30 % der Patienten verläuft die Erkrankung mild und stabil, bei 70 % verschlimmert sie sich allerdings unbehandelt im Verlauf der Jahre immer mehr.
Ebenso vielfältig wie die Beschwerdebilder sind die Ursachen für Rheuma. So können nicht nur Störungen im Immunsystem, sondern auch Infektionen oder auch Stoffwechselstörungen der Grund für rheumatische Krankheiten sein. Die genaue Ursache hängt davon ab, um welche Erkrankung es sich konkret handelt. Ein Manko besteht jedoch darin, dass ihre bereits bekannten Auslöser nicht oder noch nicht ausreichend erforscht sind3.
Die Ursachen für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises lassen sich im Wesentlichen in vier Gruppen unterteilen:
- Entzündlich-degenerative Erkrankungen an Gelenken und Wirbelsäule (z.B. rheumatoide Arthritis, Arthrose oder chronische Polyarthritis), auch als stiff-type bezeichnet, bei dem die Gelenkknorpel zerstört werden und die Gelenke unbehandelt mit der Zeit versteifen
- Entzündliche und nicht-entzündliche Krankheiten der Weichteile, etwa der Bänder und Knorpel, weshalb hier von loose-type oder auch Weichteilrheumatismus gesprochen wird
- Bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Gicht, sowie
- Systemische Erkrankungen des Bindegewebes und der Gefäße, zu denen etwa Kollagenosen (systemische Autoimmunerkrankungen) zählen.
Der Rheumafuß, der fachsprachlich auch als rheumatoide Arthritis (RA), chronische Polyarthritis (cP) oder rheumatischer Spreizfuß bezeichnet wird, gehört in vielen Fällen zu den entzündlich-degenerativen Erkrankungen. Er beschreibt die Veränderungen, die der Fuß infolge von Entzündungen in den Fußgelenken erfährt.
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