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Wirkstoffe gegen drei weit verbreitete Krankheiten

Fettleibigkeit, chronische Schmerzen und Depressionen sind die Krankheitsbilder, die immer mehr Menschen das Leben schwer machen.


In Deutschland leiden rund

  • 4 Millionen Menschen unter Depressionen
  • 8 bis 16 Millionen Personen an chronischen Schmerzen und
  • etwa jeder 6. leidet an Fettleibigkeit.

Biochemisch weisen die drei Volksleiden einen Zusammenhang auf:
In unserem Körper gibt es ein Protein, ein Eiweißmolekül namens FKBP51, das sowohl im Energiestoffwechsel als auch bei Depressionen und chronischen Schmerzen eine wichtige Rolle spielt.

Hoffnung ruht auf hemmendem Wirkstoff

Professor Felix Hausch von der TU Darmstadt, sieht in dem Protein einen interessanten Angriffspunkt für Medikamente:
„Blockiert man nämlich das FKBP51, müsste die Neigung zu Depressionen, Fettleibigkeit sowie chronischen Schmerzen abnehmen.“

Als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Hemmstoffen wählte das Team um Hausch den Pharmawirkstoff Tacrolimus, eine aus Bakterien gewonnene Substanz, die an FKBP51, aber auch an ähnliche Proteine bindet.

Die Forscher veränderten die Substanz chemisch so, dass sie FKBP51 noch besser hemmt und zudem ausschließlich dieses Protein blockiert und nicht seine Verwandten.

Mittlerweile arbeiten die Wissenschaftler mit zwei Wirkstoffvarianten:

  • Eine überwindet die Blut-Hirn-Schranke und gilt als Kandidat im Kampf gegen Depressionen sowie chronische Schmerzen.
  • Die andere gelangt nicht ins Hirn und ist ein potenzielles Mittel gegen Fettleibigkeit.

Erste Studien mit Mäusen verliefen vielversprechend und ohne Nebenwirkungen. Selbst Mäusen, deren FKBP51-Produktion gentechnisch komplett ausgeschaltet wurde, geht es erstaunlich gut!

Die Hemmung von FKBP51 linderte im Tierversuch übrigens nur chronische Schmerzen und beeinträchtigt nicht das akute Schmerzempfinden. „Das ist ganz wichtig“, betont Hausch, „denn sonst verbrennt man sich zum Beispiel die Hand auf der heißen Herdplatte.“

Die bisherigen Ergebnisse klingen viel versprechend, doch abgeschlossen ist die Wirkstoffentwicklung noch lange nicht.

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