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Ergonomie in der podologischen Praxis

Die Ergonomie ist ein wichtiges Thema, das oft bekannt ist, aber dennoch nicht immer richtig verstanden wird. Insbesondere in der Podologie, wo Therapeut:innen hauptsächlich im Sitzen arbeiten, spielt die richtige ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes eine entscheidende Rolle. Ein falsch eingerichteter Arbeitsplatz kann zu Muskelverspannungen, Schmerzen, einseitiger Belastung und langfristig sogar zu Krankheiten oder Arbeitsunfähigkeit führen.

Häufige gesundheitliche Probleme durch mangelnde Ergonomie:

  • Bandscheibenvorfälle: Durch langanhaltendes Sitzen in einer ungünstigen Position können Bandscheiben geschädigt werden.
  • Karpaltunnelsyndrom: Wiederholte Bewegungen, wie sie in der Podologie vorkommen, können zu Nervenkompressionen führen.
  • Kopfschmerzen und Nackenschmerzen: Eine schlechte Haltung am Arbeitsplatz kann zu Spannungen im Nacken- und Schulterbereich führen.
  • Tinnitus: Auch Ohrgeräusche können durch Verspannungen und Stress verursacht werden.

Was bedeutet Ergonomie?


Der Begriff „Ergonomie” setzt sich aus den griechischen Wörtern „ergon“ (Arbeit) und „nomos“ (Lehre, Regel) zusammen. Es geht darum, die Arbeit an den Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie den individuellen Bedürfnissen und körperlichen Voraussetzungen der Therapeut:innen entsprechen. Dies ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen wichtig, sondern auch gesetzlich gefordert.

Wichtige Aspekte der ergonomischen Arbeitsgestaltung:

  1. Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung: Der Arbeitsplatz sollte optimal gestaltet sein. Dazu gehört die richtige Höhe des Stuhls, die Position der Behandlungsliege, die Beleuchtung und die Anordnung von Arbeitsmaterialien.
  2. Arbeitsmittel: Werkzeuge und Hilfsmittel sollten gut in der Hand liegen und den Bewegungsabläufen entsprechen.
  3. Arbeitsorganisation: Effiziente Abläufe und Pausenzeiten sind ebenfalls Teil der Ergonomie.

In der Praxis sollten Therapeut:innen daher auf folgende Punkte achten:

  • Sitzposition: Die richtige Einstellung von Stuhl und Behandlungsliege ist entscheidend, um Rücken- und Nackenbeschwerden zu vermeiden.
  • Bewegungspausen: Regelmäßige Bewegung und Dehnübungen sind wichtig, um Verspannungen vorzubeugen.
  • Ergonomische Hilfsmittel: Investitionen in höhenverstellbare Stühle, ergonomische Maus- und Tastaturmodelle sowie Fußstützen können sich langfristig auszahlen. Für den Empfang und das Büro, welches ein durchaus größerer Anteil an der Praxis hat als vielen bewusst ist.

Die Ergonomie sollte nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Investition in die Gesundheit und Effizienz betrachtet werden. Individuelle Beratung und Anpassung sind dabei unerlässlich.

Ergonomie: Schon vor Praxiseröffnung ein Muss. Wie Sie bei der Planung einer Praxis diese Punkte berücksichtigen können, lesen Sie in der Podologie 3/2024.

AutorIn: Eskild Sörensen

Titelbild: Stockadobe.com

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