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Clavi – klein und gemein

Hühneraugen gehören zu den täglichen Arbeiten im Fußbereich. Manchmal freut man sich über die fast meditative, feinjustierte, konzentrierte Tiefenbehandlung. Manchmal ist eine detektivische Suche, die Lupe und ganz viel Instrumenteneinsatz nötig. Manchmal weiß man kaum, wohin mit den Nachbarzehen und den eigenen Fingern. Und es ist zum Haareraufen, wenn trotz bester Behandlung die Schmerzen nicht weggehen. Eins ist sicher: Langweilig wird es mit Clavi nie.

Dabei ist die podologische Abtragung nur die Spitze des Eisbergs, ein wichtiger, aber zeitlich begrenzt wirksamer Teil der Therapie. Denn die Keratose bildet sich immer wieder. Wer es darüber hinaus schafft, gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten die Ursache auszuschalten, kann wahre Wunderheilungen erleben.

Definition

Clavi sind punktuelle Verhornungen, verursacht durch Druck und Reibung auf belasteten Stellen oder knochennaher Haut. Sie bilden einen glasigen, festen Hornhautkern, der sich durch die Belastung in die Haut eindrückt, je nach Lage oberflächlich bis hin zu einem tiefen Dorn. Diese Verhornungsreaktion des Körpers ist zunächst ganz normal: Wenn der Weichteilpuffer fehlt und eine Belastung unphysiologisch stark ist, reagieren die obere Hautschichten richtigerweise mit Verdickung und Verhornung, um eine Schutzbarriere für zartere Gewebeschichten aufzubauen.

Die Besonderheit bei Hühneraugen ist die punktuelle, feste und spitze Form, die nicht zu einer flächig-elastischen Schutzkeratose mit einer Belastungsverteilung führt, sondern durch die stechende Druckweitergabe Reizungen an anderen Geweben verursacht.

Klassifikation

Es gibt verschiedene Arten von Hühneraugen. Sie unterscheiden sich je nach Lokalisation, Erscheinungsbild, Beschwerdebild und Prognose.

Gängige Clavusarten

Clavus durus

Das harte Hühnerauge ist die typische harte, glasige, kern- oder dornartige Hyperkeratose mit einer Randverhornung; Clavi duri befinden sich auf den Zehengelenken, an den Zehenkuppen, an druckbelasteten Stellen wie den plantaren Flächen der Metatarsalköpfchen, aber auch als Clavus peri- oder subungualis im Nagelfalz oder unter der Nagelplatte.

Unbehandelt kann ein Clavus durus das Weichteilgewebe schädigen und zu Einblutungen, Schmerzen und Entzündungen führen.

Anja Stoffel

Wenn Sie mehr darüber lesen möchten, finden Sie den gesamten Artikel in der Podologie 1/2024

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